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AutorenbildIsabelle Tschugmall

Was Design Thinking mit der Stärkung der Rolle der Frau rund um den Globus zu tun hat


Melanie Tschugmall is a dynamic entrepreneurial leader, digitalization enthusiast, and diversity enabler with a strong background in business development, sales and strategy. She is currently the Co-Founder & Board Member at The Small Village Botswana, a Swiss NPO making an impact through female empowerment in Botswana.


In der westlichen Hemisphäre und in der Geschäftswelt gibt es, wie wir wissen, sowohl staatliche als auch private Bemühungen, Initiativen und rechtliche Rahmenbedingungen, um mehr Parität zu erreichen. Mehr Vielfalt und vor allem, wie wir gelernt haben, mehr Integration. Gott sei Dank! Denn es ist zwar schön, zur Party eingeladen zu werden, aber wenn niemand mit einem tanzen will und die Musik immer dieselbe ist, bringt das wenig. Studien zeigen auch, dass Vielfalt allein nicht zum gewünschten Erfolg im Bereich der Innovation und Entscheidungsfindung sowie des Risikomanagements beiträgt, sondern ein inklusives Umfeld erfordert. Und ein integratives, offenes und vertrauensvolles Umfeld wiederum kann nur durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten geschaffen werden. Wie gesagt, wir (die Gesellschaft sozusagen) arbeiten daran - es könnte etwas schneller gehen, aber wir machen insgesamt Fortschritte.


Ein noch relevanteres Thema ist meiner Meinung nach neben der Inklusion die Gleichberechtigung und Gleichstellung, womit wir beim nächsten Thema oder vielleicht dem Thema der "nächsten Ebene" wären. Und das ist auch gut so - denn nichts ist in Stein gemeisselt und relevante soziale Themen verändern und entwickeln sich auf diese Weise, während wir uns als Gesellschaft öffnen. Und als weitere Randbemerkung: Vielfalt und Integration sowie Gleichberechtigung sind kein "weibliches" Thema, sondern ein gesellschaftliches Thema. Wenn wir über Gleichheit und Gleichberechtigung sprechen, unterscheiden wir zwischen den beiden Themen wie folgt: Gleichheit bedeutet, dass das Gesetz und die Regierung alle Menschen gleich behandeln, unabhängig von ihrem Status oder ihrer Identität. Gleichheit bedeutet, dass Menschen unter bestimmten Umständen unterschiedlich behandelt werden müssen, um eine sinnvolle Chancengleichheit zu gewährleisten. Oft werden diese beiden Themen miteinander verwechselt, aber eine klare Unterscheidung ist sehr wichtig.


Wenn wir als globale Gesellschaft, denn schliesslich ist die Globalisierung nicht mehr aufzuhalten, eine effektive, integrative und gleichberechtigte Geschäftswelt haben wollen, müssen wir neben den oben genannten Initiativen auch die andere Seite des Globus in den Blick nehmen. Afrika, zum Beispiel. Und auch hier gibt es Studien, die zeigen, dass es für die gesamte Geschäftswelt von Vorteil wäre, wenn auch ärmere Entwicklungsländer am Innovationsprojekt und dessen Monetarisierung teilnehmen würden. Mir gefällt die Analogie, dass Macht, Geld oder was auch immer einige Leute fürchten zu verlieren, kein Kuchen ist. Das heisst, wenn die anderen mehr haben, hat man nicht weniger. Im Gegenteil, jeder profitiert davon, wenn man es mehr als "Geschäftsmodell" und Ökosystem und weniger als "Geheimprojekt" sieht. Nicht zuletzt ist es auch wichtig, dass wir anfangen, langfristig zu denken, denn die grossen Probleme, vor denen wir als Gesellschaft stehen, lassen sich nicht mit unserem traditionellen, kurzfristigen Denken lösen. Wenn wir uns also wieder Afrika zuwenden, glaube ich, dass es noch viele (Geschäfts-)Möglichkeiten für alle Beteiligten gibt, wenn wir es auf eine neue Art und Weise angehen, auf gleicher Augenhöhe. Aber weil Gleichberechtigung kein Selbstverständnis ist, braucht es auch Empowerment als Hilfe zur Selbsthilfe. Und es hat sich gezeigt, dass gerade in ländlichen Gebieten, die noch sehr gemeinschaftsorientiert sind, es die Frauen sind, die sie ganzheitlich und nachhaltig voranbringen können. Einerseits versorgen sie oft die Familie, kümmern sich um die Alten, aber vor allem bilden sie die Jugend aus. So können sie die nächste Generation positiv beeinflussen und gleichzeitig das Land von Anfang an mitgestalten. Aber was hat das mit Design Thinking zu tun?


Als Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Schweizer NPO the small village Botswana bin ich überzeugt, dass wir der lokalen Bevölkerung nur helfen können, wenn wir die Probleme aus der Sicht der Menschen vor Ort richtig verstehen. Und es hilft, wenn wir den Design-Thinking-Ansatz anwenden, der in der Wirtschaft oft verwendet wird - nämlich: Was braucht der Kunde und wie können wir den grössten Wertbeitrag leisten? In der Realität nützt es zum Beispiel nichts, mit westlicher Denkweise einen Brunnen mitten in einem Dorf zu bauen, wenn man weiss, dass dieser Brunnen Elefanten anzieht, die nach Wasser suchen. Aber das kann man als Aussenstehender nicht wissen, wenn man nicht die lokale Bevölkerung fragt und sie in die Lösung des Problems einbezieht. Und damit die Menschen vor Ort auf Augenhöhe kommunizieren können, brauchen sie die nötigen Fähigkeiten, und die sollten ihnen vermittelt werden. Das ist auch der Grund, warum sich unser neuestes Projekt "why wait" um den Aufbau von Fähigkeiten dreht. Und das ist meiner Meinung nach der richtige Ansatz, um auf Augenhöhe zu helfen, Gleichberechtigung zu erhalten und so die nächste Generation zu befähigen, mehr Vielfalt und Inklusion zu leben und selbstbewusst ihren Platz in der Gesellschaft zu behaupten.

References:

  • WEF_Global_Parity_Alliance_2023.pdf (weforum.org)

  • Diversity alone is not enough – RSA Comment – RSA (thersa.org)

  • Equity vs. Equality: What’s the Difference? | Othering & Belonging Institute (berkeley.edu)

  • ENGLISH_Why_it_Matters_Goal_10_Equality.pdf (un.org)

  • wcms_601071.pdf (ilo.org)








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