Nichts deutete darauf hin, dass Isabelle Tschugmall eines Tages in Afrika Safaris führen würde. Doch dann las die Finanzexpertin per Zufall ein Buch. 368 Seiten später war ihr Leben ein anderes.
von Reto Fehr, watson
Was, wenn Isabelle Tschugmalls Flug damals von Berlin in die Schweiz keine Verspätung gehabt hätte? Die heute 32-Jährige hätte sich nie aus purer Langeweile ein Buch gekauft, dieses verschlungen und kurz darauf ihre Zelte in der Schweiz abgebrochen, um sich in Botswana zum Nature Guide & Trails Guide ausbilden zu lassen. Was wäre also aus ihr geworden?
Isabelle kennt die Antwort nicht. «Ich habe mir die Frage so noch nie wirklich gestellt. Ich bin aber davon überzeugt, irgendwo hin hätte es mich verschlagen, vielleicht nicht gleich im selben Jahr noch und vielleicht nicht nach Afrika.»
Isabelle, ich hab dich natürlich gegooglet. Drum bin ich mal so frech und fasse dein bisheriges Leben zusammen: Du warst bünzlig im Finanzbereich tätig, dann hast du ein Buch gelesen und wusstest danach, dass du Safari-Guide in Botswana werden willst.
Isabelle Tschugmall: Sehr kurz, aber ja.
Wusstest du damals, wo Botswana liegt? Nein. Also dank des Buches dann schon. Aber ich hatte keinen Plan, wie man dort hinkommt. Ich wusste nichts.
Nie von Botswana gehört? Nein, null.
Okavango Delta? Nein, nada. War so gar nicht mein Thema.
Aber du warst Afrika-Fan? Überhaupt nicht. Ich hatte keinen Bezug zu Afrika, war nie irgendwo auf Safari.
Heute bist du Safari-Guide und -Unternehmerin in Maun, Botswana. Lass uns dein Leben länger als in einem Satz aufrollen. Wie kam es dazu? Es deutete lange gar nichts darauf hin. Ich bin im Zürcher Oberland aufgewachsen, lebte in Rapperswil-Jona und rund um Zürich. Nach einem Praktikum arbeitete ich sechs Jahre im Bankensektor, dann zwei Jahre in der Pharmabranche und nochmals vier Jahre im Finanzbereich. So Nischen-Hardcore-Finanzbereich.
"Ich hatte keinen Bezug zu Afrika, war nie irgendwo auf Safari."
Und dann bist du eines Tages aufgewacht und hast dir gesagt: Ich lese mal ein Buch.
Während meiner Zeit in der Pharmabranche studierte ich ein halbes Jahr in Peking. Ich brauchte einfach einen Wechsel. Einige Jahre danach gab es ein «Klassentreffen» mit damaligen Studenten in Berlin. Der Flug von Berlin-Tegel aus hatte Verspätung. Ich lief durch die Gänge des Terminals, es war mir todlangweilig. Dann kaufte ich das Buch «Frühstück mit Elefanten».
Warum hast du dieses Buch ausgewählt? Es hat mich einfach angesprochen. Ich hatte keinen Bezug zu Afrika, Elefanten oder so. Ich sah das einfach und dachte: Cool, mal jemand, der sich was traut. Das war entscheidend, diese Ausbruchsstory. Ich war in der Schweiz etwas gelangweilt und dachte, ich könnte auch mal wieder irgendwohin.
Das Buch hat dein Leben verändert. Definitiv. Ich dachte schon während dem Lesen: Läck, das könnte ich auch mal probieren.
Was hast du danach gemacht? Ich schrieb mit der Autorin ein paar Mal hin und her. Damals war das Buch noch nicht so bekannt. Heute haben es viele gelesen, die nach Afrika kommen oder Frauen, welche auch so «Ausreisserträume» haben. Sie gab mir den Tipp mit meinem Ausbildungscamp, obwohl sie selbst nicht dort war. Die habe ich dann angeschrieben, erhielt ein Angebot und habe gebucht. 2017/18 machte ich die Ausbildung zum Safari-Guide.
Bist du in Botswana geblieben? Nicht direkt. Ich hielt danach mal einen Vortrag in der Schweiz. Danach hatte ich drei Buchungen und einige Interessierte für Safaris. Aber keine Firma. Da habe ich kurzerhand die eigene Safari-Firma mit meiner Guide-Kollegin gegründet.
Warst du schon immer die, welche «so was einfach mal macht»?
Seit meinem China-Aufenthalt: ja. Das stellte mein Leben total auf den Kopf. Dort musste ich mich hinterfragen und sehr vieles aus dem Bauch heraus entscheiden. Dann hast du irgendwann diese Leichtigkeit, dem Leben zu vertrauen. Ich war vorher ein mega Bünzli – und bin es heute noch in einigen Bereichen.
"Ich hatte extrem Schiss davor, alleine im Busch zu sein."
Als «Bünzli» stelle ich es mir in Afrika eher herausfordernd vor.
Es ist vermutlich eher die Erwartungshaltung. In der Schweiz nervt es mich beispielsweise, wenn es laut wird. In Afrika überhaupt nicht, weil das dort einfach zur Kultur gehört.
Vielleicht passe ich mich einfach auch an.
Was hat es im Buch denn eigentlich ausgelöst, dieses Gefühl von: Das will ich auch. Es war nicht das Abenteuer. Ich hatte extrem Schiss davor, alleine im Busch zu sein. Es war die Entdeckungsreise, die mich lockte. Ich war der Überzeugung, dass wir diese Urinstinkte noch in uns drin haben, wie wir im Busch überleben. Wir brauchen sie einfach nicht mehr. Ich wollte sehen, ob das so ist.
Ist es so? Unbedingt. Ich staune noch jetzt immer wieder drüber, wie schnell das auch mit Gästen passiert. Auch dieses Gefühl, in Afrika zu Hause zu sein. Ich glaube, das hängt alles sehr stark zusammen. Ich war vorher nicht die Naturgängerin. Als Kind bin ich immer wieder «stundelang dur dä Wald gstrielet», aber ich war extrem ängstlich. Zelten und so war gar nichts für mich.
Wie hat sich dein Verhältnis zur Natur verändert?
Total. Ich bin zwar auf dem Land aufgewachsen, aber mir fehlte das Wissen. Dieses hat den Zugang total verändert. Ich tauche in diese Welt ein, auch in der Schweiz kann ich in einen Wald und fühle mich «aufgenommen». So ein bisschen wie in einer Märliwelt. Ich bin eigentlich sehr leistungsorientiert, ein Performer-Mensch. Die Natur gibt mir null Erwartung an die Performance. Alles, was es braucht, ist: Still sein. Ein Teil davon werden, verstehen. Beim Lesen des Buchs dachte ich: Shit, das will ich. Das kriege ich sonst im Alltag nicht hin.
"Holy Shit, Isa, was hast du dir da vorgestellt!?"
Du hast vorhin von diesem «zu Hause fühlen in Afrika» gesprochen, was ja doch noch einige Leute auch so empfinden. War das von deinem ersten Besuch in Botswana so?
Nein. Da dachte ich: Holy shit, Isa, was hast du dir da vorgestellt?! Ich kam in Maun, dem Tor zum Okavango-Delta-Nationalpark, an. Es wartete ein offenes Safari-Fahrzeug mit alles einheimischen Jungs drin. Ich dachte mir: Oh. mein. Gott. Aber die waren total entspannt.
Dann ging die Ausbildung los?
Wir fuhren in den Busch. Die Jungs waren alle schon lange Safari-Guides oder -Tracker, die wuchsen da auf. Die konnten jeden Vogel benennen. Ich schwieg einfach. Dann sah ich das erste Mal Zebras und Giraffen live. Das war für mich DAS Highlight. Da schauten mich meine neuen Kollegen an und fragten, ob ich das erste Mal in Afrika sei? - Jup. Ob ich schon mal einen Safari-Wagen fuhr? - Nein. Da meinten sie: Das wird spannend. Ich konnte nur zustimmend nicken.
Nahmen sie dich ernst?
Nein. Klar, sie waren mega herzig, halfen mir überall, teilten ihr Wissen mit mir. Klar, sie belächelten mich auch mal.
Aber das war nicht schlimm oder böse gemeint. Sie sagten mir auch, es sei für sie eine Freude, wie ich den Busch entdeckte. Dadurch würden sie ihn auch wieder neu kennenlernen.
Wie waren die ersten Tage?
Die ersten Tage waren sehr schwierig. Bald musste ich vier Stunden alleine guiden. Ich dachte: Da finde ich nie mehr zurück. Ich fuhr los und hatte keine Ahnung, konnte nichts über Tiere erzählen. Ich habe Elefanten und Co. erkannt, aber dann hörte es bald auf. Da sagte ich mir: Komm Isa, erzähl einfach, was du siehst und was es mit dir macht und fragst blöd gesagt alles deine Kollegen.
Hat es irgendwann «Klick» gemacht? Ja, am dritten Tag, an dem ich selbst guiden musste. Da habe ich gemerkt: Das ist es. Da hat es mir den Ärmel reingezogen.
Was macht es aus? Eigentlich ist es das, was ich zu Beginn gemacht habe, weil ich noch nichts wusste: Teile deine Emotionen und was du siehst mit den Gästen und lasse sie teilhaben. Wir steigen auch mal aus, drehen einen Stein und schauen, was es drunter hat. Am Anfang sind die Gäste skeptisch, aber dann tauen sie auf. Ich weiss mittlerweile viel, aber lange nicht alles. Das braucht es auch nicht. Wir gehen zusammen auf Entdeckungsreise. Wir schauen, was die Natur, die Tiere, alles in uns auslösen. Dieses Gefühl gibt es sonst kaum mehr. Ich kann es nur schwierig beschreiben. Es ist so ehrlich, so roh. Einfach nur cool. Ich mache eigentlich nur Safaris, die mindestens eine Woche dauern, damit wir zusammen etwas aufbauen können.
Warum so lange? Ich mag diese ersten Momente weniger. Wenn Gäste erstmals ein Zebra, einen Elefanten, ein Nashorn sehen. Das ist so überwältigend. Uah, ich hab ein Zebra gesehen, abhaken, Fotos machen. Weiter geht's. Nach zwei bis drei Tagen kommen sie an, dann wird es spannend. Vorher war es nur Konsum.
Das hört sich gut an. Aber es ist doch so: 1. Zebra – woooow! 2. Zebra – cool. 5. Zebra – Okay, Isa, zeig mir jetzt endlich mal einen Leoparden.
Das ist der Unterschied beim guiden. Beim 20. Zebra sage ich den Gästen, schaut mal, wie sich die schwarzen und weissen Stellen abgrenzen. Warum ist das so? Oder warum sind die Beine dieses Tiers länger als von jenem.
"Beim Leoparden hast du Pech gehabt. Der 'gheit übere', dann hast du verloren."
Logisch. Aber am Schluss geht es einfach um die Big 5. Dann sagen die Gäste: Steine umdrehen war super, aber den Leoparden habe ich doch nicht gesehen.
Das gibt's. Allerdings sehr selten. Es gibt keine Garantie, dass man den Leoparden sieht. Wir kennen die Regionen, wo sie sich aufhalten, aber manchmal siehst du ihn einfach nicht. Es ist in Botswana auch nicht so wie in der Serengeti: Wo einer ein Tier sieht und dann innert Minuten alle Jeeps da sind. Wir sprechen uns ab, verteilen Slots. Und an Ort und Stelle schulen die erfahreneren Guides die jüngeren. Das geschieht in Setswana, der lokalen Sprache.
Verstehst du die?
Ich kann mittlerweile der Grunddiskussion folgen. Oder weiss bei Funksprüchen, wo welche Tiere gesehen wurden.
Was gefällt dir am besten? Das Wild Campieren. Da spürt man die Natur so richtig. Die meisten Gäste sagen oft, sie hätten die ganze Woche so buchen sollen. In der Schweiz hast du immer diese Ängste beim Gedanken an Afrika. Ich hatte die auch: Oh shit, dieses und jenes Tier wird mich angreifen. Aber wenn du da bist, kommst du in diese Ruhe. Die Gäste sind meist in der ersten Nacht im Zelt nervös.
Kommen die Tiere ins Camp?
Klar. Elefanten, Nilpferde, Löwen, Hyänen. Aber die würden nie in ein Zelt. Sie sehen es als Stein oder so.
Mir hat auf einer Fusssafari mal ein Guide gesagt: Wenn ein Elefant kommt, musst du im Zickzack wegrennen. Stimmt das?
(lacht) Ein Elefant kann bis zu 40km/h schnell rennen.
Ja, aber darum der Zickzack. Er ist zwar schnell, aber die Kurve, das kann er nicht. (lacht und meint ironisch) Nun ja, dann würde ich eher warten, bis er bei mir ist und dann zur Seite springen. Allerdings hilft das eher beim Büffel.
Im Ernst: Tiere faken nicht. Du musst die Regeln und Abstände kennen. Du musst wissen in welcher «Abstandszone» du dich vom Tier befindest und urteilen, wie es reagiert. Dies gilt für eine Begegnung zu Fuss mit den Tieren: Bei Elefanten und Löwen normalerweise «stand your ground». Also bleib stehen, mach Lärm. Hyänen machen normalerweise nichts. Du musst einfach das Essen wegtun. Wenn sie zu sechst oder so kommen, machst du Feuer. Beim Büffel legst du dich auf den Boden und hoffst, dass er dich wegen des hohen Grases nicht sieht. Oder du kletterst auf einen Baum, fast noch besser. Beim Leoparden hast du Pech gehabt, wenn du ihn zu Nahe entdeckst. Der «gheit übere», dann hast du verloren.
Was war die heikelste Situation, die du erlebt hast? Mit Menschen oder Tieren?
Oh. Wir fangen mal mit Tieren an. In einer Nacht wurden wir von Löwen umzingelt und die haben uns so bisschen «gejagt». Also eigentlich wollten sie uns von ihrer vorher erlegten Beute vertreiben. Wir zogen uns dann zurück und gaben ihnen die nötige Ruhe.
Und mit Menschen?
Zwei- bis dreimal kamen Männer in der Nacht in mein Zelt. Da machte ich das Gleiche, wie wenn Löwen oder Elefanten kommen. Aufstehen, Krach machen, schreien.
Was war dein schönstes Erlebnis? Wenn Elefanten da sind und sie bei Sonnenuntergang friedlich vor sich hin brummen und dich zuschauen lassen. Das gibt dir das Gefühl, dass es okay ist, dass du ein Teil ihres Lebens bist.
Mich haut jeweils der Sternenhimmel über dem Busch weg.
Die absolute Faszination ist diese Stille. Die spürst du vor allem in der Nacht mit dem Sternenhimmel. Dann bist du winzig klein, ein Teil von allem.
Lass uns noch über das Leben in Botswana oder Maun im Speziellen sprechen. Wie wohnst du da? Das erste Jahr im Zelt auf dem Autodach. Später hatte ich mir eine kleine Lehmhütte gemietet. Während der Coronapandemie war ich mehrheitlich in der Schweiz. Darum schlafe ich aktuell in Botswana wieder auf dem Autodach oder bei Kollegen. Ich schlafe im Sommer übrigens auch in der Schweiz im Zelt.
Wie muss ich mir Maun vorstellen?
Maun hat rund 60'000 Einwohner. Es ist aber mehr eine Streusiedlung ohne richtiges Zentrum. Die meisten Strassen sind nicht asphaltiert. Es hat nicht viel hier. Du hast nicht alles, aber es reicht.
Wie sieht es mit Lebensmitteln aus? Wir haben zwei- bis dreimal eine Lieferung aus Südafrika. Dann weisst du: Am Donnerstag muss ich einkaufen gehen, wenn ich frisches Gemüse möchte. Auch für Safaris wissen wir nicht immer, ob alles bestellte Essen, welches wir normalerweise von Anfang an mitnehmen, ankommt.
Aber Strom und so sind kein Problem? Es läuft afrikanisch. Ich sage immer, im Vergleich zu Namibia oder Südafrika sind wir hier im «richtigen Afrika». Mal fehlt die Elektrizität, mal haben wir kein Wasser, dann kein Benzin.
"Mal fehlt die Elektrizität, mal haben wir kein Wasser, dann kein Benzin."
Mühsam.
Klar, aber alle helfen einander. Wenn wir beispielsweise zu wenig Benzin für alle Safari-Unternehmen erhalten, kommen alle zusammen und diskutieren, wer wann wie viel Benzin erhält. Die Locals, welche im Dorf sind und nicht mobil sein müssen, verzichten dann. Weil sie wissen auch: Safari-Gäste bringen ihnen wieder Jobs.
Du führst als Frau eine Safari-Unternehmung in Botswana. Wie schwierig ist das? Es ist ungewohnt und ich merke, dass ich da viel Pionierarbeit leisten muss. Wir sind hier in Botswana etwa 15 weibliche Guides gegenüber 1000 Männern. 60 Prozent der Haushalte werden hier von alleinerziehenden Frauen geführt. Die können gar nicht raus. Es fehlen auch die weiblichen Vorbilder. Das versuchen wir auch mit einer Hilfsorganisation zu unterstützen.
Es gibt das Klischee von afrikanischen Männern, die einfach im Schatten sitzen und Bier trinken. Das kann man so nicht sagen. Wenn die Männer drei Monate fix draussen im Busch arbeiten, ist das hart. Aber klar, für den Gesellschaftsaufbau sind die Frauen zuständig. Um Botswana weiterzubringen, geht es nur mit den Frauen.
Wie lange willst du eigentlich in Botswana leben? Nach der Coronapandemie will ich zu Beginn wieder rund fünf Monate in Afrika sein. 2017/2018 während meiner Ausbildung habe ich alles verkauft und wollte fix auswandern. Mittlerweile kann ich mir nicht vorstellen, in Botswana alt zu werden. Ich habe – auch durch Corona – in der Schweiz wieder ein Leben angefangen. Ich musste das wieder ein bisschen lernen, mich hier einzugliedern. Aber hier eine Wohnung zu haben, ist für mich auch kein Thema. Alles, was ich besitze, passt in zwei Koffer.
Du bist Unternehmerin, immer unterwegs. Wie oft begegnest du Vorurteilen?
Ich entspreche nicht dem klassischen Frauenbild. Wenn ein Mann sechs Monate auf Reisen wäre, wäre das kein Thema. Bei mir ist es eher so: Wow, mega spannend. Aber dann merken die Männer: Warte mal, ich hätte doch lieber jemanden, der öfters Zuhause ist.
Was vermisst du aus der Schweiz? Käse. Schweizer Käse. Das kriegst du nicht. Schokolade nehme ich jeweils mit, das ist okay.
Was kann die Schweiz von Botswana lernen? Definitiv die Leichtigkeit. In Botswana bin ich jeweils die ersten zwei Tage total gestresst, weil nichts funktioniert. Aber dann sage ich mir: Ist doch egal, es klappt dann schon. Und irgendwann komme ich dann «richtig» an. Das nervt mich übrigens auch, wenn ich selbst in der Schweiz bin. Dann vergesse ich, dass der Weg das Ziel ist. Aber ja, andererseits nervt das auch sehr, dass selten etwas einfach so klappt.
Gibt es auch Leute, die dir sagen: Jetzt kannst du diesen «Furz» abstellen? Das kommt schon auch vor. Es gibt einige, die glauben, ich renne von etwas davon. Aber das ist nicht so. Ich bin total glücklich. Und wenn jemand glaubt, dass ich mit über 30 langsam eine Familie gründen sollte, kann ich nur sagen: Für mich ist das hier ein Lebenstraum, von dem ich nicht wusste, dass ich ihn habe, den ich verwirkliche.
Was ist dein Tipp an alle, die auch mal was probieren wollen oder gerne was ändern würden? Ich glaube, deine Schmerzgrenze ist noch nicht erreicht, wenn du nichts änderst. Wenn es dich wirklich stört, dann änderst du was. Solange dir aber deine Komfortzone wichtiger ist als alles andere, dann mach das. Das ist okay und nicht wertend. Aber dann klage nicht, dass du was ändern würdest, wenn du könntest. Dann bleibt es vielleicht ein Traum und irgendwann bereust du es, dass du es nicht versucht hast. Ich wollte das nicht.
Veröffentlicht: 05.07.2021 / watson News
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